Bővebb ismertető
über dieses Buch Johannes von Guenther hat in diesem Band eine Reihe russischer Erzählungen unter einem höchst reizvollen thematischen Gesichtspunkt zusammengestellt: gemeinsam ist ihnen der Einschlag des Gespenstischen und Spukhaften, jene Schicht volkstümlicher Überlieferung, die durch alle Jahrhunderte russischen Geisteslebens auch die höchsten Hervorbringungen der Literatur nachhaltig befruchtet hat. Es sind Gespenstergeschichten in einem höheren Sinne. Nicht notwendig muß eine Geistererscheinung darin stattfinden; auch andere Formen des Aberglaubens, apokryphe Anschauungen über Alchimie und Kabbalistik, kurz, alles, was das Volk an langen Winterabenden zu fabulieren liebt, sind in diese Geschichten eingegangen und machen die Sammlung zu einem reich fazettierten Spiegel der russischen Seele.
ALEXANDER PUSCHKIN PIQUE DAME
I
Brach der Abend herein, Fanden alle sidi ein,
Immer; Setzten Fünfzig und mehr. Bogen Hunderter her . . .
Himmel! Den Verlust und Gewinn Sdirieb mit Kreide man hin
Flüdttig; So erwies sidi fürwahr Nodi ein jeder der Sdiar Tüditig. K. Rylejew
Bei Narumow, einem Offizier des Gardekavallerieregiments, wurde Karten gespielt. Die lange Wintemacht verging fast unbemerkt; erst um die fünfte Stunde des Morgens setzte man sich zum Essen. Jene, die gewonnen hatten, aßen mit großem Appetit, die anderen saßen gedankenvoll vor ihren unberührten Gedecken. Doch der Champagner kam, das Gespräch wurde lebhaft, und alle nahmen daran teil.
»Nun, und du. Surin?« fragte der Hausherr.
»Verloren, wie gewöhnlich. Ich muß sagen, ich habe kein Glück: obwohl ich stets Mirándole spiele, obwohl ich mich nie aufrege und mich durch nichts aus der Fassung bringen lasse, verliere ich dennoch immer!«
»Und du hast dich wirklich nie hinreißen lassen? Nie auf Route gesetzt? — Eine Festigkeit, die mir Erstaunen einflößt!«
»Was sagt ihr da erst zu Hermann!« warf einer der Gäste ein, indem er auf den jungen Genieoffizier wies. »Er hat überhaupt noch nie Karten in die Hand genommen, noch nie in seinem Leben ein Paroli gebogen, und dennoch sitzt er bis fünf Uhr hier mit uns und schaut unserem Spiel zu.«
»Kartenspiel interessiert mich sehr«, entgegnete Hermann, »aber ich bin leider nicht in der Lage, der Hoffnung, Überflüssiges zu gewinnen, das Unentbehrliche zu opfern.«
»Er ist ein Deutscher, der Hermann: er versteht zu rechnen — das erklärt alles!« bemerkte Tomskij. »Wen ich jedoch absolut nicht begreifen kann, das ist meine Großmutter, Gräfin Anna Fedotowna.«
Die anderen riefen »wie?« und »warum?«