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Franken ist wie ein Zauberschrank; immer neueSchubfächer tun sich auf und zeigen bunte, glän-zende Kleinodien, und das hat kein Ende. WerDeutschlands geheimste jungfräuliche Reize genie-ßen will, der muß nach Franken reisen!" So schriebder Dichter Karl Immermann vor mehr als hundertJahren, zu einer Zeit also, da man noch mit Wander-stab und, soweit man es sich leisten konnte, mit derPostkutsche die deutschen Lande bereiste. Und dochhat dieses Wort über die vergangene und oft sehrschwere Zeit hinweg seine Bedeutung bis in unsereTage beibehalten. Von einigen wenigen Ausnahmenabgesehen, hat sich in diesem Land kein Mekka fürPauschalreisen bilden können; wie damals sind diereichhaltigen Schätze über das ganze Frankenlandausgebreitet, fast als wären es zu viele gewesen, umsie an einzelnen Orten, Schatzkammern gleich, zuhorten. Wer ins Land der Franken fahren will, dertue es mit offenen Augen und einem aufgeschlosse-nen Herzen, und er wird einen Teil Deutschlands er-leben, der zwar nie eine politische Einheit im Laufeseiner mehr als tausendjährigen Geschichte gebildethat, in dem jedoch Fürstengunst und BürgerstolzPerlen deutscher Kulturgeschichte entstehen ließen,die in dieser Häufung in Deutschland ihresgleichensuchen.Wie eine große Ader, die das Blut von Herzkam-mer zu Herzkammer leitet, durchströmt der Mainganz Franken von Ost nach West. Er entspringt imFichtelgebirge, das mit dem Frankenwald den nord-östlichen Eckpfeiler Frankens bildet; südwestlichverlaufend schließt sich der Fränkische Jura mit derFränkischen Schweiz an. Im Nordwesten bildenSpessart, Rhön und Odenwald die natürliche Be-grenzung. Wörnitz und Altmühl streben der Donauzu, mehrere Flüsse gehen vom Fichtelgebirge nachOsten und Norden in andere Länder. Aber alle Was-ser, die dem Main zustreben, drängen nach Westen;im früheren Rheinfranken fließt der Main in denRhein. So verbindet der Main das Land mit demwestdeutschen Kulturkreis.Vom Westen aus begann auch die EinbeziehungFrankens in die Reichsgeschichte. Zwar besaß dasLand schon in vorchristlicher Zeit eine seßhafte ger-manische Bevölkerung, doch erst die aus demWesten übergreifenden Karolinger, die es ihrem öst-lichen Reichsdrittel Austrasien einverleibten undihre Kaiserpfalzen, wie Forchheim im heutigenOberfranken, darin errichteten, versuchten das Landzum Bestandteil eines politischen Staatsgebildes zumachen. Nach der Teilung des Karolingerreiches ge-hörte das Land dem Ostfränkischen Reich an, ausdem die sächsischen Kaiser, beginnend mit HeinrichI. (919-936), das Deutsche Reich bildeten.Die eigentliche Geschichte Frankens beginnt im10. Jahrhundert mit dem Kampf zweier fränkischerHäuser, den Babenbergern und den Konradinern,um die herzogliche Gewalt in Franken. Das altfrän-kische Grafengeschlecht der Babenberger, das derStadt Bamberg seinen Namen gab und dort auchseinen Stammsitz hatte, verlor diesen Streit, als mitdem Aussterben der Karolinger die unabhängig ge-wordenen deutschen Stammesherzöge 911 Konrad I.zu ihrem König wählten. Die Babenberger wandtensich von da an verstärkt der Kolonisation Öster-reichs zu, der damaligen von Karl dem Großen ge-gründeten Ostmark, deren Markgrafen sie bis 1247waren. So hat ein fränkisches Geschlecht die Ge-schichte Österreichs begründet. Unter Konrad I.wurde Franken unmittelbar der Krone unterstellt,die durch Gründungen von Bistümern und Graf-schaften ihre Stellung zu festigen suchte. Im Jahre1007 erhob Kaiser Heinrich II. das seit 902 bezeugteBamberg, welches 973 durch eine kaiserliche Schen-kung an seinen Vater Heinrich d. Zänker, Herzogvon Bayern, fiel, zum Bistum. Damit wurde dieGrundlage für ein reichsfürstliches Territorium ge-schaffen, wie es für das Frankenland einmalig war