Bővebb ismertető
^ ioht erd- und mensohenfreundlioh wölbt sommers der Himmel über das Mittelmeer: ein blendender Hohlspiegel, der Wochen, Wochen und Monate, ja, selbst ein halbes Jahr ununterbrochen hemieder-sengt, die Bläue der Mut ermattet, bis sie blind Tor uns liegt, oder sie silberhart aufstrahlen läßt, eine einzige metallene Fläche. Und unter ihm nackt und schutzlos, seiner uralten Herrschaft ganz unterworfen: die Inseln. Daim glänzen die verkarsteten, abgeholzten Berge Siziliens und Mallorcas knoohenweiß, dann glühen imd knistern auf Elba, auf Ischia, Ibiza die kupferfarbenen Pinienhügel und schlägt ihr Rinden-und Nadelduft heiß in unsere Lungen. Die brandroten Erdstriche Siziliens am afrikanischen Meer, die, wie gegen die Sonne gepanzerte Wesen, Artischoeken tragen, die gelben, die braunen Erden mit ihren sich windenden Oliven, die eisenroten Weinhänge Elbas werden rissig, zerfallen zu Staub. Und jeden Morgen späht auf allen Inseln der Bauer zum Himmel, ob fem, über dem Meer ein Gewölk sich zeigt. Und unter den Ölbaumkronen Ischias, den Mandelbäumen Sardiniens oder Mallorcas zieht seine Hand Riime um Rinne rings um die Stämme ins veraschte Erdreich, auf daß kein Tropfen des herbeigesehnten Regens ungenutzt versinke oder in der Hitze verdunste. Dann auch glühen die schwarzen Strände StromboUs, die weißen Ibizas, die rötlichen Eelsgestade Korsikas, daß von ihnen, wie von Feuer getroffen, der nackte Fuß des Menschen flüchtet. Und ein Funken emer Lokomotive, ins nahe Kornfeld oder ins Gras geweht, genügt, und die Feuersbrunst wütet tmd frißt auf weite Erstreckungen restlos alles. So im siebenundfünf-ziger Sommer, da im Norden Korsikas Olivenhain an Oüvenhain, der schwer errungene Reichtum von Generationen, in einem irren Feuermeer verglühte und die weißgraue Asche fem aus dem Himmel Elbas auf Felder und Menschen rätselhaft niedersank. Dieser Himmel, der das Wasser aus den meisten Flüssen der Mittebneerinseln breimt, daß nur grauer Staub tmd weißes Geröll sie füllen, der sein schneidendes Licht in die Spalten der Berge schlägt, daß für Mensch imd Herde es keinen Schatten, keine Zuflucht gibt, in dessen Glut wohl das Blut der Trauben kocht, die Säfte der Früchte wie nirgendwo zu Süße imd Reife sieden, der Fels aber.der Weg und die steingrauen Gassen daliegen wie in endgültig toter Welt, dieser Himmel hat als Gesetz über die Inseln Strenge und Härte verhängt. Lieblichkeit kermt im Sommerraum der südliche Archipel nicht. Und der Ewige Frühling", atrf Plakaten und Reiseprospekten gepriesen, auch er erblüht nur für kurze Zeit, verschwenderisch, berauschend, zu Begirm des schnell steigenden Jahres, und ist nur an begünstigten Küstenstrichen, in wasserreichen Ebenen und feuchten Buchten arkadisch zu Haus. Dann duften Blumen und Kom imi die Tempeltrümmer Selinunts, die tiefgrünen Orangenhaine am Fuß des Ätna, in Paternö, vor der Ciane-Quelle, dann schimmert golden von Früchten, silbern von Blüten die unermeßliche Conca d'Oro um Palermo imd überzieht sich die endlose Ebene um Palma de Mallorca vom Meer bis zu den Bergen VaUdemosas mit dem zartrosa Schleier der blühenden Mandelbäume, darm atmet die Macchia auf Korsika und Sardinien herb und wild ihren Duft aus bis weit auf das Meer und leuchten unter den Korkeichen der GaUura (Nordsardinien) die Asphodelen und grünt auf Hängen und Hügeln, kunstvollen Terrassen, steilen Berglehnen, tmmittelbar am Meer und in hoher stiller Felseinsamkeit der Wein überall atif den Inseln. Doch herrscht auch der Frühling dort nicht allgemein. Bis in den Mai hinein zerren und stoßen eiskalte Winde durch die Bergstädte Siziliens, durch Enna, Ean-dazzo, Caltagirone, und die Menschen, vermummten Gesichts, pressen sich in düster flatternden Wollcapes an den Häuserwänden entlang, warten in einem geschützten Winkel, imd die Alten der Sikulerstadt Gangi drängen sich auf der Steinbank vor der Kirche in der Sotme zusammen, die hier, in tausend Meter Höhe, noch immer nicht wärmen wiU, und das Mädchen im nebelverhangenen alten Erice verflucht ihre Bergstadt, die das ganze Jahr über die Wolken majestätisch anzieht und nur Träume nach den Küsten weckt, und die Bauern und Hirten des Geimargentu-Massivs auf Stirdinien, in D&ulo, Fonni oder Crgösolo, möchten ihre Weiden immer in wärmeren Breiten haben, und die Einwohner Cortes, der alten Hauptstadt Korsikas, sehnen sich unter den Eiswinden der nahen Granitgebirge nach einer freundlicheren Bucht. Kalt und klamm, unheizbar sind fast allerorts die Häuser auf den Inseln, nur einige modeme Hotels in den Touristenorten machen eine Ausnahme. Ein großes MetaUbecken, auf dem Holzkohlen-