Jugendstil [antikvár]

VORWQRTEs geht in diesem Buch nicht um Schlagobers, Wiener Walzer oder das Rezept für Mozartkugeln, sondern um eine sehr bedeutsame Seite von Wien, die den Besuchern oft verborgen bleibt und der die Bewohner generell wenig Aufmerksamkeit schenken. Es ist nicht für Menschen in Eile gedacht, sondern vielmehr als Begleiter für entspannende Stunden und zum späteren Nachschlagen - selbst noch Jahre danach. Das Buch handelt von Wiens besonderem Charakter und zollt seinem großem Architekten Otto Wagner Anerkennung und Respekt, der das Gesicht der Stadt mit viel Weitblick und großartigem Talent - deutlich spürbar bis heute - verändert hat.Die Besucher werden bei der Lektüre dieses Buches rasch erkennen, dass es sie quer durch Wien führt und ihnen dabei eine gute Gelegenheit gibt, sich anzusehen, was die Stadt zu bieten hat - nicht nur in der Inneren Stadt, sondern im Zuge der Entwicklung zur modernen Stadt von heute. Wenn Sie alleTouren machen möchten, empfiehlt es sich, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen, insbesondere auf den Linien von Otto Wagners ehemaliger Stadtbahn. Ganz generell sind die Spuren von Wagner in Wien mannigfaltig und buchstäblich überall zu finden.Otto Wagners revolutionäre Beiträge zu Wiens neuem Gesicht beschränkten sich nicht nur auf Bahnverbindungen. Spuren von Otto Wagner finden sich an fast jeder Ecke am Rande der alten Stadt selbst - der Altstadt Wien - und in der ehemaligen Vorstadt. Otto Wagners weitsichtige Bauvorhaben sind zugleich bürgerliche Kostbarkeiten und Teile des österreichischen Kulturerbes, die weiterhin in Verwendung stehen. Die Bauwerke haben weltweiten Ruhm als bedeutende Leistungen westlicher Architektur erlangt. Revolutionär und geschmackvoll an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert, bleibt die Architektur Otto Wagners bis ins jetzige 21. Jahrhundert schön, funktional und zeitlos. Die in diesem Buch beschriebenen Rundgänge müssen nicht in der Reihenfolge ihrer Num-merierung absolviert werden; sie sind als Gedächtnisstütze und Bezugspunkte gedacht und sollen Ihre Neugier anregen.Dennoch ein kurzer Rat: Man ist vielleicht versucht, rasch an den nächsten Ort zu eilen und das Lesen der Hintergrundinformationen auf später zu verschieben. Ich rate Ihnen aber, sich die Zeit zu nehmen und die Beschreibungen in vollem Umfang vor Ort zu lesen, denn das Gesehene wird Ihnen dadurch besser in Erinnerung bleiben. Sie werden mit jeder Station der einzelnen Touren eine bessere Vorstellung von Wien und Otto Wagner bekommen -damals wie heute. Wer sich Zeit nimmt, wird es umso mehr genießen, und schließlich ist das Genießen ja ein primäres Ziel eines solchen Rundgangs.Wien, 2010Dr. M. P.A. Sheaffer