Bővebb ismertető
an kann gewiß darüber streiten, ob es zweckmäßig
ist, mitten im Drang der Entwicklung und im
Lärm des täglichen Kampfes, bevor das Werk von Voll-
endung gekrönt ist, eine Schilderung seines Werdens zu
unternehmen. Manches spricht sicher dagegen. Wer so
unmittelbar aus eigenem Erleben wie der Verfasser dieses
Buches an der Wiege des Geschehens stand, kommt na-
turgemäß an stark subjektiver Tönung nicht vorüber.
Aber das muß vorliegendenfalls kein Mangel sein. Denn
es ist nicht zu umgehen, daß Bekenntnis und Rechen-
schaftsbericht sich treffen. Bekenntnis des eigenen Wol-
lens, der Blickschau, der Auffassung von grundlegenden
und gestaltenden Dingen; Rechenschaftsbericht über das
historische Werden, die in entscheidenden Stunden ge-
faßten Entschlüsse und deren Begründung, die jeweils
gewählten Wege, wo deren mehrere möglich waren. Aller-
dings ist die zeitliche Distanz zu manchen Ereignun-
gen, zumal wenn persönliche Fragen von ausschlag-
gebender Bedeutung waren und die Träger mancher ent-
scheidenden Rollen noch am Leben sind, reichlich kurz
bemessen; dies gilt vor allem für manches, was die letzte
und entscheidende Strecke des österreichischen Weges be-
trifft. Aus diesem. Grunde mag infolge unvermeidlich
gebotener Rücksichtnahme manches unvollständig, viel-
leicht auch ab und zu ein wenig unklar scheinen. Das
läßt sich aber nicht vermeiden. Ich glaubte dennoch, daß
die Gründe, die für eine Veröffentlichung sprechen, die
gewichtigeren seien. Denn die größere Unmittelbarkeit,
aus der zeitlichen Erlebnisnähe gewonnen, ist ein un-
schätzbarer Vorteil, zumal in einer Zeit, die Jahre drän-
genden Geschehens und eine sich überstürzende Ent-
wicklung in der Ereignungen Überfülle brachte, die da-
her auch an Gedächtnis und Darstellung der Aufein-
anderfolge besondere Anforderungen stellt.
Der Sinn dieser Darstellung ist, Zeugnis abzulegen für