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wir müssen mehr für Európa tun, dafür, daB Európa zusam-V Y menwáchst. Offenbar zu lange waren wir zu sicher, daB der Begriff »Europa« identisch sei mit dem der »Europáischen Einigung«, das Ergebnis vor den ProzeB setzend. Das schien sogar einleuchtend zu sein. Habén wir, unsere Kinder, unsere Enkel, nicht zahlreiche Freunde in Frankreich, GroBbritannien, Irland, Spanien, Luxemburg, Dánemark und all den anderen Staaten, die schon oder bald zur Euro-páischen Gemeinschaft gehören? Habén wir, wenn wir in Konferen-zen oder abends beim Glas Wein zusammensaBen, nicht oft genug ge-spürt, daB wir zusammengehören? Trotz - und gerade auch wegen -unterschiedlicher Meinungen oder Lebensstile?
Kaum aber beschlieBen die Politiker - in Maastricht 1992-, daB es so werde, wie wir glauben, es schon zu habén, da bricht ein Streit los. Soil es eine gemeinsame Wáhrung geben - oh Gott, meine schö-ne D-Mark, mon Dieu, la Bundesbank! eine Unionsbürgerschaft, eine Sozialklausel? Wird der Zentrale in Brüssel und den dortigen -»natürlich viel zu gut bezahlten« - Eurokraten - ach ja, weniger Be-amte als die einer Landesregierung? - Entscheidungskompetenz der Regional-/Nationalregierungen zuwachsen? Wird das Umweltschutz-anforderungsniveau gesenkt, die Stellung der Frau in der Gesellschaft und die Situation der Bauem und Fischer verschlechtert, wie man sich besorgt in den nordischen Staaten fragt? Wird man das Subsidiaritats-prinzip beachten, alsó nur in Brüssel tatig werden, wenn die lokale, re-gionale oder nationale Initiative versagt? Wird man dieses Prinzip viel-leicht in Brüssel nach Belieben interpretieren? Warum so viele - oder so wenige - Sprachen? Wie einfluBreich sollte das europáische Parlament sein?
Berechtigte und verstándliche Fragen der Bürger - sicherlich! -, ausgelöst durch die »Euro-Liebeserklárung« von Maastricht*, auch notwendige Fragen, die es zu kláren gilt, damit sich das Euro-Ge-meinschaftsgefühl auf die breite Bevölkerung ausdehnen kann. Aber auch bedenkliche Fragen.
* »Europas kulturelle Kommunikation«, INTER NATIONES, 1993, S. 9