Glaube und Kirchenreform 2 [antikvár]

Einführung Dieser Band 2 der Taschenausgabe trägt den Titel „Glaube und Kirchenreform". Die dafür ausgewählten Lutherschriften sind entsprechend dem Zeitpunkt ihrer Entstehung geordnet. Daraus ergibt sich für die beiden Gruppen die Reihenfolge „Kirchenreform" - „Glaubensbekenntnis". Es ist kein Zufall, daß im Titel der „Glaube" vor der „Kirchenreform" genannt wird und im Inhaltsverzeichnis „Glaubensbekenntnis" hinter „Kirchenreform" steht. Diese gegenläufige Zuordnung spiegelt vielmehr die Wechselwirkungen wider, die sich zwischen dem Eindringen Luthers in ein neues Verständnis des christlichen Glaubens und seinem reformatorischen Wirken für die Erneuerung der Kirche ergaben und seine Entwicklung prägten. Luther hatte aus der Heiligen Schrift neue grundlegende Einsichten in das Wesen des Glaubens schon gewonnen, ehe er am 31. Oktober 1517 mit seinen 95 Thesen gegen die Ablaßpraxis der römischen Kirche eine Bewegung auslöste, welche die gesamte abendländische Kirche verwandelte. Damit diese Tatsache nicht übersehen wird, eröffnet der Band 1 diese fünfbändige Taschenausgabe unter dem Titel „Die Botschaft vom Kreuz". Er bringt Ausführungen Luthers zum Inhalt und Wesen des Glaubens, die ihm aus dem neu verstandenen Evangelium der Verheißungen Gottes in Jesus Christus erwachsen waren. Wenn auch der früheste Text in Band 1 erst 1518 entstand, ging er doch aus Erkenntnissen hervor, die Luther schon Jahre vorher gewonnen und in Vorlesungen, Predigten und Briefen eingestreut hatte. So gingen also neue Einsichten über den Glauben den Schriften voraus, in denen Luther Kritik an der Kirche übte und Reformvorschläge unterbreitete oder Reformforderungen aufstellte. Veranlaßt wurden diese Veröffentlichungen von bestimmten Vorgängen, zu denen Luther nicht länger schweigen konnte. Wie situationsbezogen viele Arbeiten