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Vorwort des Verfassers
Das Bedürfnis, die Kunst der Brüder van Eyck und derer, die ihnen gefolgt waren, besser zu verstehen und sie im Zusammenhang mit dem Leben ihrer Zeit zu erfassen, bildete die erste Veranlassung zu diesem Buche. Im Laufe der Untersuchung jedoch ergab sich ein anderes, in vieler Hinsicht umfassenderes Bild. Es zeigte sich, wie gerade das 14. und 15. Jahrhundert in Frankreich und in den Niederlanden viel mehr dazu geeignet sind, uns von dem Ende des Mittelalters und von den letzten Erscheinungsformen der mittelalterlichen Kultur einen Begriff zu geben, als uns die erwachende Renaissance vor Augen zu führen.
Unser Geist richtet sich mit Vorliebe auf das Erkennen der „Ursprünge" und „Anfänge". Das Versprechen, das eine Zeit an die kommende bindet, scheint uns meistens wichtiger als die Erinnerungen, die sie mit der vorhergehenden verknüpfen. Da konnte es geschehen, daß man so emsig und so lange in der mittelalterlichen, den Keimen der modernen Kultur nachspürte, bis der Begriff Mittelalter ins Schwanken geriet und es den Anschein gewann, als ob diese Epoche kaum etwas anderes als die Adventzeit der Renaissance bedeutet hätte.
Sterben und Werden halten aber in der Geschichte ebenso gleichen Schritt wie in der Natur. Das Ableben überreifer Kulturformen zu verfolgen ist von keiner geringeren Bedeutung — und keineswegs weniger fesselnd — als den Werdegang der sich neu entwickelnden zu beobachten. Nicht nur Künstlern wie den van Eycks, sondern auch Dichtern wie Eustache Deschamps, Historiographen wie Froissart und Chastellain, Theologen wie Jean Gerson und Dionysius dem Karthäuser, ja, allen Vertretern dieses Zeitgeistes wird man besser gerecht, wenn man sie nicht als Anfänger und Herolde des Kommenden, sondern als Vollender betrachtet.
Der Verfasser war sich zur Zeit, da er dieses Buch schrieb, noch weniger als heute der Gefahr bewußt, die darin liegen kann, historische