Kardiovaskuläre Notfälle [antikvár]

Vorwort 7 Vorwort Die ursprüngliche Absicht, die kardiovaskulären Notfälle nach Umfang und Tiefe im Sinne des englischen Textbooks oder gar des im deutschen Sprachraum eingeführten Handbuchs abzuhandeln, mußte sehr schnell aufgegeben werden. Dies hatte zwei Gründe: Zum einen hatte die erste Fassung eines Musterbeitrages zum Linksherzversagen, der den Mitautoren als Vorlage dienen sollte, einen Umfang von 94 Schreibmaschinenseiten und 200 Literaturstellen erreicht. Die Hochrechnung hätte eine Seitenzahl von weit über 1000 Manuskriptseiten ergeben. Dies war weder vertretbar noch entsprach es dem Konzept des Verlags. Zum anderen hat sich in der Vorbereitungszeit gezeigt, daß Originalarbeiten zu kardiovaskulären Notfällen so zahlreich sind, daß während der Erstellung des Manuskriptes immer wieder neue Informationen aufgenommen werden mußten und eine endgültige Fertigstellung des Manuskriptes nicht absehbar war. Das nun Ihnen vorliegende Buch stellt einerseits einen Kompromiß, andererseits aber gerade das Gegenteil dessen dar, was ursprünglich geplant war. Es wurde versucht, die Tiefe durch die physiologische und patho-physiologische Untermauerung mittels Befunden von weniger flüchtiger Bedeutung zu erreichen, andererseits aber den Umfang der klinischen Informationen auf das zu beschränken, was sich in den letzten Jahren in ärztlicher und klinischer Praxis bewährt hat. Das heißt, daß diagnostische Maßnahmen und therapeutische Verfahren, soweit sie nur in einigen Arbeitsgruppen Anwendung finden und noch in der Diskussion stehen, nur gelegentlich dort aufgenommen wurden, wo der Fortschritt klar erkennbar war. Das Buch ist ein sogenanntes Vielmänner-Buch, das aber eine Besonderheit aufweist. Die Beiträge sind ausschließlich von Mitarbeitern der Kardiologischen und Angio-logischen Abteilung des Carl-Korth-Institu-tes für Herz-Kreislauferkrankungen geschrieben. Dies bedeutet einerseits einen Vorteil, weil es besser möglich ist, eine einheitliche Diktion nach einer vorgegebenen Gliederung zu finden. Für den Herausgeber wird aber sehr bald auch ein wesentlicher Nachteil erkennbar. Autoren außerhalb des eigenen Arbeitskreises kann man mit freundlichen Briefen an die Abgabe des Manuskriptes erinnern und ihnen vorsichtig andeuten, daß man diesen oder jenen Abschnitt etwas klarer hätte ausdrücken sollen. Nach einigen freundlichen Kompromissen wird man schließlich zum Manuskript gelangen. Bei oberflächlicher Betrachtung müßte man annehmen, daß der Klinikchef ex autoritate bei seinen Mitarbeitern auf der Abgabe des Manuskriptes bestehen und auch bei der Korrektur und Überarbeitung ein strenges Regime führen kann. Die Autorität findet aber dort ihre Grenze, wo erkannt und jeden Tag erneut gesehen werden muß, in welch hohem Maße die Mitarbeitereiner Klinik mit beschränktem Personalstellenplan und beschränkten Räumlichkeiten bis in die Nacht hinein im Routinebetrieb eingespannt sind, um schwerkranke Patienten zu betreuen und in Notfallsituationen zu helfen. Ist es dem Herausgeber gelegentlich unangenehm, den Autor außerhalb der eigenen Klinik zu mah-