Bővebb ismertető
Es war zu einer Zeit, wo der zwischen Kanada und dem westlichen Ausläufer der amerikanischen Provinz New York gelegene mächtige Ontariosee kaum befahren wurde, wo noch undurchdringliche Urwälder die Hügelketten bedeckten, welche ihn umsäumten, vielleicht Ende der fünfziger Jahre des achtzehnten Jahrhunderts, als eine kleine, aus vier Personen bestehende Gesellschaft den höchsten Punkt einer sanften Bodenerhebung erreicht hatte, von wo aus sie nach dem Ziel ihrer recht beschwerlichen Reise Umschau halten wollte.
„Onkel, sieh nur, wie schön! Wie herrlich!" rief Mabel Dunham, ein junges Mädchen, dessen Augen überrascht ins Weite schauten und dessen Gesicht den Ausdruck des Nachdenkens über das Ungewohnte des Dargebotenen zeigte. „Erinnert Dich dieser Anblick nicht an den Ozean, den Du so sehr liebst?"
Der so Angesprochene war Master Charles Cap, ein Mann, der viele Jahre auf dem Ozean als Matrose zugebracht und von dort ein eigentümliches Benehmen in Haltung und Sprache, aber auch ziemlich einseitige Anschauungen als Merkmale eines eingefleischten Seebären mitgebracht hatte.
„Nimm mir's nicht übel, Magnet, aber nur ein Kind kann zwischen dieser Handvoll Blätter und dem Atlantischen Ozean eine Ähnlichkeit finden", entgegnete Onkel Charles, der in guter Laune seine Nichte „Magnet" nannte, weil sie in ihrer frischen Natürlichkeit unendlich „anziehend" war.
„Schau mal, Onkel, dorthin! Es ringelt sich Rauch über die Gipfel der Bäume. Ob der wohl aus einer Hütte kommt?"
„Ja, ja! 's ist der Schein von was Menschlichem in diesem Rauch", erwiderte der alte Seemann, „und ich muß unseren Begleiter Pfeilspitze darauf aufmerksam machen, sonst se-
gelt er an einem Hafen vorbei, ohne ihn zu kennen. Wo Rauch ist, da ist eine Küche, sagt man bei uns zur See."
Pfeilspitze war ein Indianer aus dem bekannten Stamm der Tuscarora, eine jener großen Kriegergestalten, welche man damals unter den Ureinwohnern des Landes nicht selten antraf. Obgleich er mit den Kolonisten soviel in Berührung stand, daß er mit ihrer Sprache und ihren Sitten vertraut werden konnte, so hatte er doch gar nichts oder nur wenig von der wilden Größe und der einfachen Würde eines Häuptlings verloren. Er und seine Frau, die vierte Person der Gesellschaft, hatten es übernommen, Charles Cap und seine Nichte durch das gefährliche Waldlabyrinth zu führen und an das Ziel ihrer Reise zu geleiten.
Der Tuscarora warf nun einen raschen Blick auf den Rauch, erhob sich leicht auf die Zehenspitzen und hielt sich eine Minute vorgebeugt, wie ein Reh, das in der Luft Gefahr wittert. Dann senkte er die Ferse mit einem leise schnarrenden Ausruf; die Frage, ob die Spuren menschlicher Nachbarschaft gute oder schlimme Vorzeichen seien, schien ihn nicht mehr zu beunruhigen. „Kein Tuscarora — kein Oneida - kein Mohawk: Blaßgesichtfeuer."
„Was soll es sein?" rief Cap erstaunt, „das geht über meine Begriffe. Wir alten Seeleute können wohl die Matratze eines Landsoldaten von der Hängematte eines Matrosen unterscheiden, aber ich glaube nicht, daß der älteste Admiral der englischen Flotte einen Unterschied findet zwischen dem Rauch aus seines Königs Palast und dem aus des Kohlenbrenners Hütte."
„Feucht Holz" — belehrte ihn der Indianer mit einer Ruhe, wie man einem ungeschickten Schüler etwas beizubringen sucht — „viel feucht — viel Rauch; viel Wasser — schwarzer Rauch." Der Seemann staunte, und Pfeilspitze fuhr fort: „Indianer klug — nicht machen Feuer mit Wasser - Blaßgesicht alles brennen — viel Buch - wenig Wissen."