Märchen und Geschichten aus Siebenbürgen [antikvár]

Da in vielen siebenbürgischen Dörfern auch heute Márchen erzáhlt werden, die in dieser Form noch nicht aufgezeichnet sind, nahmen wir uns vor, solche Márchen aus den sachsischen Ortsmundarten ins Deutsche zu übertragen und sie für euch zu bearbeiten. (Bei jedem Márchen ist der Ort angeführt, wo wir es g eh őrt habén.) Denn es gibt zwar schon sehr, sehr viele Márchenbücher, aber wir dachten, für Kinder könne es doch nie genug geben. Manche Geschichten habén Grofimütter und Grofiváter uns erzáhlt, die sie wieder von ihren Grofimüttern und Grofivátern gehört hatten. Und wir nehmen an, dafi diese Márchen sich immer nur von Mund zu Mund fortgeerbt habén. Es gibt Váter und Grofiváter, die uns sagten, dafi sie als Soldaten in den Kasernen mit ihren Kameraden am Abend Márchen austauschten. Da hat wohl der eine oder der andere mai auch mehrere Márchen, die er am gleichen Tag hörte, tüchtig durcheinandergebracht, aber das schadet gar nichts, ihr werdet es sehen. Und manche Leute, auch Erwachsene, habén Márchen so gern, dafi sie sich nicht damit begnügen, sie ihren Kindern weiterzugeben, sondern dafi zum Beispiel Mann und Frau nach getaner Arbeit, vor allém im Winter, abends noch beisammensitzen und einander Geschichten erzáhlen. Diese Leute gehören zu den nettesten, die wir getroffen habén. Bei einigen Márchen spielen Gestalten und Begebenheiten hinein, die ihr wohl aus deutschen oder sáchsischen Márchen, vor allém der