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Wieder auf dem Hörlahof
Meine Mutter weinte vor Glück, als sie mich auf dem Hörlahof - so hieß der Gutshof des Herrn von Ribbentrop - wieder in den Armen hielt. Es sah so aus, als könnte ein neues, besseres Leben für mich beginnen. Meinen Mann sah ich fast täglich, er war viel mit Major Medenbach unterwegs. Es war Juni, der schönste Monat des Jahres. Überall sproß frisches Grün, die Bergwiesen dufteten in ihrer Blüte.
Ich erinnerte mich an die Koffer mit den Originalnegativen der Olympiafilme, die ich in dem «Gasthof zum Lamm» am Tuxer Joch zurücklassen mußte, aber ich wollte dieses Haus nie wiedersehen. Da erhielt ich Hilfe von unserem Freund Medenbach. Er bot mir an, mich hinzufahren und die Koffer persönlich abzuholen. Die Einwohner durften sich damals nur sechs Kilometer von ihren Ortschaften entfernen, deshalb hätte niemand von uns es geschafft. Medenbach war empört, als er erfuhr, was mir widerfahren war. Um mir weitere Aufregungen zu ersparen, brachte er mich nur bis Mayerhofen und ließ mich dort in einem Gasthof zurück. Dann fuhr er allein hinauf zum Tuxer Joch. Als er mit meinen Koffern zurückkam, sagte er lachend: «Das ist aber eine böse Hexe. Wissen Sie, was Frau Schnee-berger mir sagte, als ich das Gepäck verlangte? Ich habe geglaubt, daß die Amerikaner die Nazis an den Laternenpfählen aufhängen, statt dessen retten sie ihre Sachen.» Das war «meine Gisela», die sich erst vor wenigen Wochen tränenüberströmt für ihre Rettung bei mir bedankt hatte. Als wir später das Gepäck kontrollierten, stellte ich fest, daß meine Pelze und Kleider fehlten, glücklicherweise aber waren die Olympianegative vollständig vorhanden.
In diesen Tagen lernte ich Hanna Reitsch, die berühmte Pilotin, kennen. Es war eine kurze Begegnung, da sie noch von den Amerikanern inhaftiert war. Sie durfte an diesem Tag, von zwei Soldaten bewacht, eine Grabstelle besuchen. Diese junge Frau, die wegen ihres einzigartigen fliegerischen Könnens überall bewundert wurde - sie war der erste weibliche Flugkapitän der Welt und Inhaberin vieler Weltrekorde-, hatte nach Kriegsende Furchtbares erlebt. Kurz vor Hitlers Tod vollbrachte sie fliegerisch fast eine Wunderleistung. Ihr Freund, Generaloberst Ritter von Greim, wurde in die Reichskanzlei befohlen. Das war mörderisch. Berlin lag schon im Sperrfeuer der Russen. Aus diesem Grunde lehnte es Greim ab, Hanna Reitsch, die ihn unbedingt begleiten wollte, mitzunehmen. Es gelang ihr aber, sich