Mutter Maria Theresia Scherer [antikvár]

Vorwort zur ersten Auflage Die Biographien Mutter M. Theresias sind vergriffen. Der Wunsch vieler geht nach einer volkstümlichen und doch quellenmäßig belegten Darstellung des Lebens und Wirkens der Mitgründerin von Ingenbohl. Der Seligsprechungsprozeß hat ihr Bild neu beleuchtet. Dieses Leben zu beschreiben und in den Rahmen der Zeit zu stellen, ist nicht leicht. Oft ist es wie zugedeckt von der grauen Schicht des Selbstverständlichen. Mutter M. Theresia hat kein persönliches Tagebuch geführt. Sie ist sachliche, nüchterne Schweizerin. Bis ans Ende wahrt sie die naturhaften Züge der Heimat. Damit traf sie das Richtige. Papst Pius XII. hat in einer Reihe von Ansprachen bei Heiligsprechungen das Recht auf eigenes Temperament, auf Ausprägung der Eigenart in Geschlecht und Nation betont. Aber auch die besten ererbten familiären und völkischen Veranlagungen haben ihre Mängel. Diese in steter Kleinarbeit zu bekämpfen und ihre Werte für sich und das Werk auszunützen, war eine Lebensaufgabe Mutter M. Theresias. Sie hat sie gut gelöst und ist dadurch eingetreten in die abendländische Ordensgeschichte. Aus der neuzeitlichen Caritas ist sie nicht wegzudenken. Wir verfolgen das organische Wachsen Mutter M. Theresias in ihrer Umgebung, in ihrer Zeit. Die Zeitprobleme werden nur insofern berührt, als sie zur Zeichnung des Lebensbildes notwendig sind. Die Quellen der Biographie sind der knappe, 30 kleine Seiten umfassende, im Gehorsam geschriebene und an ihren Seelenführer und Berater Dr. Carl Berlage1, Spiritual und Katechet im Mutterhaus, gerichtete Gewissensbericht, ihre Briefe, die einschlägigen Dokumente des Generalarchivs im Mutterhaus, des Theodosiusarchivs im Provinzarchiv der Schweizer Kapuziner, Luzern, die Akten der bischöflichen Archive von Chur, Solothurn und St. Gallen, die angegebene Literatur, die Zeugnisse des bischöflichen und päpstlichen Seligsprechungsprozesses. Die Verfasserin spricht ein herzliches Vergelt's Gott aus dem Vize-Postulator des Seligsprechungsprozesses der Dienerin Gottes, P.Adrian