Bővebb ismertető
Dies hier ist eine weiße, noch unbeschriebene Seite. Die erste Seite eines Tagebuches.Immer habe ich gesagt, Tagebücher seien romantische Spielereien, Überbleibsel einer Zeit, in der die Mädchen mit Schleifchen im Zopf und zu Boden gesenktem Blick neben der Gouvernante durch einsame Parks gingen und Jawohl, Papa und Jawohl, Mama sagten. Ein modernes Mädchen, so habe ich gedacht, habe andere Interessen, als mehr oder minder wichtige Gefühle, Gedanken und Ereignisse mit viel Herz und noch mehr Schmalz niederzuschreiben aber nun, heute, an diesem Tage, fange ich selbst ein Tagebuch an so, wie ab heute auch ein neuer Abschnitt meines Lebens beginnt.Ich habe das Abitur bestanden! (Schwer genug war's!) Ich durfte mit meinen Freundinnen Babette und Ursula an die Ostsee fahren, ganz allein, ohne Mamas Begleitung, als Belohnung für das Zeugnis der Reife, wie es so wichtig heißt. Ich bin plötzlich ein erwachsener Mensch mit Rechten, und alles ist noch ein wenig ungewohnt und so faszinierend einfach: Ich bin reif für das Leben - -Fängt man so ein Tagebuch an?Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß ich heute, im Augenblick, fröhlich bin, glücklich, seüg. Draußen vor dem Fenster rauscht das Meer, über dem weißen Sand glüht die Sonne, ich höre die hellen Stimmen Babettes und Ursulas aus dem Wasser - oh, ich könnte die ganze Welt umarmen. Wie schön ist das Leben!Ich muß aufhören. Es kommt Besuch.Und nicht einmal die erste Seite meines ersten Tagebuches habe ich am ersten Tage voll bekommen.(Ich habe eine kleine, zierliche Schrift. Frau Dr. Reiner, unsere Deutschlehrerin, sagte einmal: Margit, Sie schreiben wie eineMaus. - Und auch das ist jetzt nur noch Erinnerung )*Sie kamen über den weißen Sandstrand gelaufen, jauchzend, übermütig, vom Meerwasser tropfend. Die langen Haare klebten an ihren geröteten Gesichtern. Ihre Bikinis waren knapp, Demonstrationen ihrer jungen, langbeinigen Körper. Unter ihren Füßen wirbelte der Sand auf, und ihre hellen Stimmen übertönten den