Prinzessin Maleine [antikvár]

VORREDE Die kleinen Dramen, die mein Verleger hier zu einer Gesamtausgabe vereinigt hat, sind in ihrem Text unverändert geblieben. Damit soll nicht etwa gesagt sein, dass ich sie ftir vollkommen hielte. Manches scheint mir mangelhaft; aber eine Dichtung lässt sich durch nachträgliche Änderungen nicht mehr verbessern. Gutes und Schlechtes sind darin so mit einander verwachsen, dass, wenn man etwas herausreisst, das Ganze seine besondere Gefühlsnote und den leisen, fast unvermerkten Zauber verliert, der nur im Schatten eines noch unbegangenen Fehlers gedeihen konnte. Es wäre, um ein Beispiel anzuführen, nicht schwer gewesen, aus „Prinzessin Maleine" manche gefährliche Naivetät, einige unnütze Szenen und die Mehrzahl jener erstaunten Wiederholungen auszumerzen, welche den Personen den Anschein von etwas schwerhörigen Schlafwandlern geben, die beständig aus einem schweren Traum erweckt werden müssen. Ich hätte hier und dort auch ein Lächeln unterdrücken können. Aber der Dunstkreis, in dem diese Gestalten leben, und selbst die Landschaft wäre dadurch verändert worden. Auch ist dieser Mangel an Hellhörigkeit und Schlagfertigkeit ein wesentlicher Bestandteil ihrer Geistesverfassung und entspricht ihrer etwas düsteren Weltanschauung. Man kann sich dieser Auffassung verschliessen, man /f.