Seltsame Parallelen [antikvár]

Erstes Kapitel „Jetzt bin ich aber in der Tat auf etwas ungewöhnlich Interessantes gestoßen", sagte Charles Gribble. Er stand vor dem Kamin und hielt ein kleines Bündel Papiere in der Hand. Genau über seinem Kopf hing ein Schild mit der mahnenden Aufschrift: Schweigen ist Gold. Der Klubvorstand liebte schriftliche Ermahnungen dieser und ähnlicher Art so sehr, daß einige Mitglieder zu der Ansicht neigten, der Klub sei durch diese Hinweisschilder in geradezu ärgerniserregender Weise verschandelt worden. Auch andere Mitteilungen und Aufforderungen an die Klubmitglieder waren in die verschiedensten stilistischen Formen gekleidet, wobei allem Anschein nach die Neigung zu unverbindlichen und unpersönlichen Konstruktionen überwog. So leitete man Ankündigungen besonders gern mit dem Satz ein: „Der Vorstand ist ernsthaft bestrebt Nur vor wirklichen Anordnungen oder Verfügungen scheute man wie vor Tabus zurück. Daher auch so einfache Hinweise wie:,Schweigen ist Gold.' „Etwas ungewöhnlich Interessantes in der Tat", wiederholte Gribble mit ziemlich lauter Stimme. Es waren außer ihm nur noch zwei Herren im Klubraum. Einer von ihnen war Sir John Appleby. Der andere, der hinter seiner großformatigen Zeitung nicht zu erkennen war, schätzte offensichtlich ebenfalls das Schweigen. Denn als Gribble zum zweiten Mal seine Stimme ertönen ließ, sank die Zeitung ganz sacht auf Gesicht und Bauch ihres Besitzers herab, und darunter erklangen die ersten sanften und regelmäßigen Schnarchtöne. „So, so!" entgegnete Appleby ziemlich geistesabwesend und setzte dabei seine Kaffeetasse nieder. Es war Zeit für ihn, zu Scotland Yard zurückzukehren, wo sein Schreibtisch stand.