Bővebb ismertető
Die Stahleisen-Bücher
Als Adolf Ledebur, der Altmeister des Eisenhüttenwesens, im Jahre
1884 sein klassisches Handbuch der Eisenhüttenkunde zum erstenmal
herausgab, konnte er diesen ganzen Wissensbereich in einem einzigen Band
darstellen und trotzdem jedes der damals bekannten Fachgebiete er-
schöpfend behandeln.
Sechs Jahrzehnte sind inzwischen verstrichen; die Eisenhüttenkunde hat
ebenso wie die Erzeugung eine kaum geahnte Erweiterung erfahren. Immer
wieder wurden dem Stahl neue Anwendungsgebiete und -möglichkeiten
erschlossen, immer mehr wurden zugleich auch die Ansprüche an die Güte
und die wechselnden Eigenschaften des Stahles erhöht.
Trotz dieser steilen Aufwärtsentwicklung sind unsere Kenntnisse über
die Erzeugungsverfahren und die Wege zur Verbesserung ihrer Wirtschaft-
lichkeit ebensowenig abgeschlossen wie die zur weiteren Steigerung der
Güte der Erzeugnisse und der Vermehrung ihrer Anwendungsbereiche;
unzählige Forschungsarbeiten in staatlichen und privaten wissenschaftlichen
Instituten, in Forschungsanstalten und Laboratorien der Werke, dann aber
auch die praktischen Erfahrungen in den Betrieben der Erzeuger und
Verbraucher bringen immer neue Erkenntnisse und Anregungen und sichern
so die stetige Weiterentwicklung und den Fortschritt. Helfer hierbei
sollen die
Stahleisen-Bücher
sein, zu denen dieser Band gehört*). Sie sollen in zwangloser Reihenfolge
Einzeldarstellungen des Gesamtgebietes der Erzeugung, Ver-
arbeitung und Verwendung von Eisen und Stahl unter Einschluß der Grenz-
gebiete geben. Die Vorzüge dieser losen Buchreihe sind Beweglichkeit und
Anpassungsfähigkeit; Bände über Gebiete, für deren Behandlung ein vor-
dringliches Bedürfnis besteht, können bevorzugt herausgebracht, Bände,
deren Inhalt veraltet ist, durch Neuauflage den Fortschritten der Technik
angepaßt werden. Mit dem Wachsen der Buchreihe wird jedem Fachmann
die Schaffung einer lebendigen, stets zeitgemäßen Handbücherei für das
*) Eine Aufstellung der bereits erschienenen Bände ist am Schluß des Buches
angefügt.
Vorwort zur ersten Auflage
Das Stahldrahtziehen und die damit in Zusammenhang stehenden Ar-
beitsverfahren, wie Beizen, Glühen, Patentieren, Härten u. dgl., sind lange
Zeit vor dem Einblick Fremder ängstlich behütet worden, und auch heute
noch gibt es in der Drahtverfeinerungsindustrie Werke, die Besuchern die
Besichtigung ihrer Stahldrahtpatentieranlage nicht gestatten, obwohl seit
der Erfindung dieses für die Stahldrahtverfeinerung so bedeutungsvollen
Wärmebehandlungsverfahrens inzwischen über 60 Jahre vergangen sind
und in zahlreichen Veröffentlichungen sich eingehende Schilderungen über
deren Durchführung und zu erzielende Ergebnisse finden.
Auf dem Gebiete der Kalt Verformung im allgemeinen und dem des
Drahtziehens im besonderen ist in den letzten beiden Jahrzehnten eine
Fülle wissenschaftlicher Erkenntnisse gesammelt worden, deren Nutzbar-
machung für die Praxis allen in der Drahtindustrie Tätigen dringend emp-
fohlen werden kann. Darum ist in dem vorliegenden Buche neben dem
rein Handwerklichen auch den wissenschaftlichen Grundlagen der ver-
schiedenen Arbeitsverfahren in der Stahldrahtverfeinerung und den dabei
eintretenden Änderungen der Eigenschaften des Werkstoffes ein breiter
Raum gewidmet. Das Schrifttums Verzeichnis am Schluß des Buches, auf
das sich die Zahlenhinweise im Text beziehen, soll dem Leser zu weiterem
Studium Anregung geben.
Allen Firmen, die mich bei der Abfassung dieses Buches durch Über-
lassung von Unterlagen bereitwilligst unterstützt haben, sei auch an dieser
Stelle bestens gedankt. Besonderen Dank schulde ich den Herren Dr.-Ing.
Heinz Höhle und Dr.-Ing. Wilhelm Püngel, die die Handschrift ein-
gehend durchgesehen und mir manche wertvollen Hinweise gegeben haben.
Düsseldorf, Januar 1941.
Anton Pomp
Vorwort zur zweiten Auflage
In dem Jahrzehnt seit dem Erscheinen der ersten Auflage des Buches
„Stahldraht" sind im Drahtgewerbe beachtliehe Fortschritte sowohl in der
maschinenmäßigen Ausrüstung der Ziehereien als auch in der Durchfüh-
rung der Arbeitsverfahren erzielt worden, so zum Beispiel das mechani-
sche Entzundern des Walzdrahtes und Verbesserungen in der baulichen
Gestaltung der Drahtziehmaschinen und Ziehbänke, insbesondere im Hin-
blick auf die Steigerung der Ziehgeschwindigkeit und die Wirkung eines
Gegenzuges. Ferner sind unsere Erkenntnisse auf dem Gebiet der Draht-
ziehschmiermittel und Sehmiermittelträger sowie über die Ausgestaltung
der Ziehsteine erweitert und vertieft worden. Neuzeitliche Geräte zum
Prüfen der Ziehholform sind entwickelt und Verbesserungen in den Beiz-,
Glüh-, Patentier- und Verzinkungsanlagen erzielt worden. Dieser Entwick-
lung im Drahtgewerbe ist bei der Neubearbeitung durch Ergänzung und
Erweiterung der betreffenden Buchabschnitte auf den heutigen Stand
unter Beibehaltung der bisherigen Gliederung Rechnung getragen.
Ein Teil dieser Fortschritte und Erkenntnisse ist der verdienstvollen
und uneigennützigen Gemeinschaftsarbeit der Mitglieder des im Jahre 1940
gegründeten „Ausschusses für Drahtverarbeitung" des Vereins Deutscher
Eisenhüttenleute zu verdanken.
Das Schrifttumsverzeichnis ist bis zum Ende des Jahres 1951 ergänzt
worden. Bei der Fülle der Veröffentlichungen auf diesem Fachgebiet konn-
ten nur die wichtigeren Schrifttumshinweise, insgesamt 479, neu aufge-
nommen werden.
Daß das Buch auch im Ausland Anklang gefunden hat, beweist eine
kürzlich erschienene Ausgabe in italienischer Sprache.
Schließlich ist es mir eine angenehme Pflicht, den Firmen, die mich bei
der Abfassung der 2. Auflage durch Überlassung von Unterlagen bereit-
willigst unterstützt haben, auch an dieser Stelle bestens zu danken.
Aachen, Dezember 1952
Anton Pomp