Bővebb ismertető
Was ist ein Baum? Überflüssige Frage, das weiß doch jeder! Eine hohe, jahrzehntelang lebende Holzpflanze mit Stamm und Krone. Gewiß, aber die Grenzfälle sind schwer einzureihen. Wann spricht man noch vom Strauch, wann schon vom Baum? Sind Haseln und Erlen Sträucher oder Bäume, und ist man bereit, vom Baum zu sprechen, wenn der ganze Stamm im Boden drin lebt und nur zwei kleine Blättchen ijber die Erdoberfläche aufragen wie bei der Hochgebirgsweide? Das sind wohl extreme Beispiele. Im ganzen wissen wir alle, was ein Baum ist, und im Zweifelsfalle erlauben wir ihm die Aufnahme in den Verein der Bäume. So kommt es, daß einzelne, meist strauchartige Holzpflanzen im Büchlein der Bäume zu finden sind, wenn sie gelegentlich einstämmig baumhoch auswachsen oder nächste Verwandte unter den Bäumen haben. Aber Holzpflanzen mit Stamm und Krone müssen es sein. Kräuter haben hier keinen Zutritt. Holzpflanzen sind mehrjährig, ausdauernd. Die meisten ihrer Zellen, vorab diejenigen, die das Bodenwasser in die Blätter hinaufleiten, besitzen im Zellstoff-(Zellulose-)Gerüst der Zellwände eingelagerten Holzstoff (Lignin). Die dicken, verholzten Zeilwände sind charakteristisch für Bäume und Sträucher. Am mikroskopischen Bild kann der Botaniker die Holzarten erkennen. Jedes Jahr bildet der Baum einen neuen Kranz von Holzzellen, und der Wechsel von weitlumigem Frühiingsholz und dem engen, dickwandigen Herbstholz ergibt die Jahrringe. Einige Hölzer verstopfen die innersten, nicht mehr gebrauchten Stammpartien mit harter Masse und bilden so das dunkle Kernholz, das vom hellen Splint gut unterscheidbar ist. Andere überlassen die zentralen Stammpartien ihrem Schicksal. Vielleicht vermodern sie mit der Zeit, zur Freude wilder Tiere, die in hohlen Bäumen nisten wollen, und meistens nicht zum Schaden des betreffenden Baumes. Hohle Linden und Ahorne können noch jahrzehntelang leben.Das ist aber keine arge Schädigung des Baumes. Viel schlimmer sind die vielen Kleintiere, die sich vom Holz oder vom Bast des Baumes ernähren, wie die Larven der Holzwespe, die Weidenbohrerraupen, die Bockkäferlarven, die winzigen, aber zahlreich auftretenden Borkenkäfer. Hätten sie nicht alle wiederum ihre natürlichen Feinde, so gäbe es katastrophale Waldschäden. So aber bleiben sie in erträglichem Rahmen, ja es gehört geradezu zum gesunden Haushalt in der Natur, daß alternde, schwache Bäume ausgemerzt werden und dem Jungwuchs Platz machen. So erhält sich die Natur selbst gesund, und der Wald als große Lebensgemeinschaft bleibt im Gleichgewicht: die Bäume wachsen nicht in den Himmel, und die Schädlinge werden nicht Legion, weil ihre Feinde sie in Schach halten. Wir wollen dieses natürliche Gleichgewicht erkennen und erhalten, indem wir uns im Wald wie in einem gepflegten Garten benehmen.