Der jüdische Krieg [antikvár]

Sechs Brücken führten über den Flufi Tiber. Blieb man auf der rechten Seite, dann war man gesichert; hier waren die Strafíen voll von Mánnern, die man schon an ihren Bárten als Juden erkannte; überall sah man jüdische, aramáische Inschriften, und mit einem biíkhen Griechisch kam man leicht durch. Aber sowie man eine der Brücken überschritt und sich auf die linké Seite des Tiber wagte, dann war man wirklich in der grófién, wilden Stadt Rom, ein Fremder, hoffnungslos alléin. Dennoch schickte Josef den Knaben Cornel, seinen beflissenen kleinen Führer, an der Emiliusbrücke zurück; er wollte endlich alléin zurechtkommen, schon um sich seine Eignung und Geschicklichkeit zu beweisen. Der kleine Cornel hátte seinen Fremden gern noch weiter begleitet. Josef schaute ihm nach, wie er zögernd über die Brücke zurückschritt, und unvermittelt, mit scherzhaft liebenswürdigem Lácheln, streckte er, der Jude Josef, den Arm mit der geöffneten Hand aus, grüfite den Knaben auf römische Art, und der Judenknabe Cornel, láchelnd auch er, gab gegen das Verbot des Vaters den Grufi auf römische Art zurück. Dann bog er links ein hinter das hohe Haus, und jetzt war er fort, und jetzt war Josef alléin, und jetzt wird sich zeigen, wieweit sein Latéin stichhált. So viel weifi er: hier vor ihm ist der Rindermarkt, und rechts dort ist die Grofíe Rennbahn, und dort irgendwo, auf dem Palatin und dahinter, wo die vielen kribbelnden Men-