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Eins Ranieri
Assisi, sechzehn Monate zuvor
»Professore, Ihr Vater möchte Sie sprechen.«
Ludovico Ranieri schlug die Augen auf, die er seit emer halben Stunde geschlossen hielt, ohne dass er hätte schlafen oder sich zumindest ein wenig entspannen können. Der Arzt und die Krankenschwester hatten ihn aus dem Zimmer geschickt. Er saß im Salon im Sessel und wartete, hoffend, dass dies der letzte Anfall wäre, dass sein Vater nun endlich dahinscheiden und sie in die Freiheit entlassen würde, damit sie raus dürften, sich die Beine vertreten und in dieser brütenden Sommerhitze ein bisschen frische Luft schnappen könnten.
Er rang sich gegenüber der Nachtschwester, einer Polin um die vierzig, die ihn zwanzig Euro die Stunde kostete, ein angestrengtes Lächeln ab. Die Tagschwester war eine Rumänin mit den Muskeln eines Dockarbeiters, die Cousine des Mädchens für alles, das inzwischen schon Jahre im Haus seines Vaters lebte. Sie verlangte hundertzwanzig Euro am Tag, schwarz, und war damit unterm Strich noch günstiger als ihre Base, die Haushaltshilfe, die offiziell angestellt war und ihn fast zweitausend Euro im Monat kostete, Lohn und Sozialabgaben zusammengerechnet. Der Steuerberater hatte ihm gesagt, dass ihr an dem Tag, an dem sie kündigen würde, außerdem eine Abfindung von fast zehntausend Euro zustünde.
Und dann erzählen sie uns, dass das Bruttoinlandsprodukt sinkt, dachte er, während er die Treppe hinaufging, da krieg ich doch das kalte Kotzen. Unser Geld fließt ins Ausland, das ist es. Die Immigranten leben hier, bei freier Kost