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Petronius erwachte erst gegen Mittag und war wie gewöhnlich sehr ermattet. Tags zuvor hatte er bis tief in die Nacht hinein an einem Gastmahl bei Nero teilgenommen. Seit einiger Zeit kränkelte er und behauptete selbst, er erwache morgens zeitig, sei wie gelähmt und unfähig, Gedanken zu sammeln. Jedoch das Frühbad und das sorgsame Massieren des Körpers durch geübte Sklaven beschleunigten den Lauf seines Blutes und munterten und rüttelten ihn wieder so auf, daß er das Olaothekium, die letzte Abteilung des Bades, wie neugeboren, mit glänzenden Augen, voll Lebensgeist und Frohsinn verließ, daß selbst Otho mit ihm nicht verglichen werden konnte und man ihn mit Recht einen Arbiter elegan-tiarum nannte. In öffentlichen Bädern weilte er nur dann, wenn ein berühmter Redner auftrat oder wenn bei einer Mündigkeitserklärung junger Römer ungewöhnlich spannende Wettkämpfe zu erwarten waren. Er hatte auf seiner Insula eigene Bäder, die der berühmte Zeitgenosse des Severus, Geier, vergrößert, umgebaut und mit solchem Geschmack ausgestattet hatte, daß selbst Nero sie den kaiserlichen Bädern vorzog, obgleich diese geräumiger und mit größerem Luxus eingerichtet waren.
Nach jenem Gelage also, bei dem ihn die Narrenpossen des Vati-nius, Nero, ja, sogar Lucanus und Seneca gelangweilt und er sich auch an der gelehrten Abhandlung beteiligt hatte, ob die Frau eine Seele habe, stand er spät auf und nahm sein Bad. Zwei kräftige Badediener betteten ihn auf ein mit weißem, ägyptischem Byssus bedecktes Lager von Zypressenholz und begannen mit ihren in wohlriechendes Olivenöl getauchten Händen den wohlgestalteten Körper einzureiben. Er aber wartete mit geschlossenen Augen, bis die Wärme des Schwitzbades und die Wärme ihrer Hände auf ihn wirkten und die Mattigkeit verscheuchten. Nach einiger Zeit öffnete er die Augen und erkundigte sich zuerst nach dem Wetter und dann nach den Gemmen, die der Juwelier Idomen zur Ansicht schicken sollte. Er erfuhr, das Wetter sei schön, und ein leichtes Lüftchen wehe vom Albanergebirge her, und die Gemmen seien noch nicht angekommen.
Petronius schloß abermals die Augen und gab den Befehl, ihn ins Warmbadzimmer zu tragen, als fast im selben Augenblick der Major-