Ungarn [antikvár]

UNGARN-SEIN LAND UND SEINE LEUTE Ungarn ist vom Áquator und vom Nordpol fast gleich weit entfernt: zwischen dem 16. und 23. Grad östlicher Lángé bzw. dem 45°48' und dem 48°40' geographischen Breitengrad. Das Land gehört zur mitteleuropáischen Zeitzone und steht mit einer Fláche von 93 030 km2 - das sind 1 % der Gesamtfláche Europas - der GröBenordnung nach unter den europáischen Staaten an 16. Stelle. Seine gröBte Ausdehnung betrágt in ostwestlicher Richtung 528, in nordsüdlicher Richtung 268 km. Die Gesamtlánge der Landesgrenzen beláuft sich auf 2242 km. Die gemeinsame Grenze mit Österreich umfaBt 356, mit der LSSR 608, mit der Sowjetunion 215, mit Rumánien 432 und mit Jugoslawien 631 km. OBER FLÁCHE Etwa zwei Drittel des Landes liegen weniger als 200 m ü. d. M. Dieses Gebiet ist zum gröBten Teil fruchtbare Ebene. Kaum 2% des Landes liegen höher als 400 m. Der höchste Punkt ist der Kékestető (1015 m) im Mátragebirge, der tiefste Punkt (78 m) befindet sich in der Náhe von Szeged. Die drei groBen Landschaftsgebiete Ungarns sind Transdanubien, die GroBe Tiefebene und Nordungarn. Transdanubien wird im Norden und Osten von der Donau, im Süden von der Drau und im Westen von den Ausláufern der österreichischen Alpen begrenzt. Es besteht gröBtenteils aus malerischem Hochland und Mittelgebirge. Es gibt aber auch Landschaften mit Tieflandcharakter (z. B. die sich im Nordwesten Transdanubiens ausbreitende Kleine Tiefebene). Die GroBe Tiefebene wird im Westen von der Donau, im Norden vom Nördlichen Mittelgebirge und im Süden und Osten von Jugoslawien, Rumánien sowie der Sowjetunion begrenzt. Diese für Ungarn charakteristischste Landschaft macht über die Hálfte des gesamten Landes aus und zerfállt in zwei voneinander in vieler Hinsicht abweichende Teile. Der zwischen Donau und TheiB liegende kleinere Teil ist der auf dem vollstándig kultivierten Sandboden entstandene groBe „Obstgarten". lm Gebiet östlich der TheiB jedoch herrscht - obwohl man dort ein groBzügiges Bewásserungsnetz anlegt - oft Dürre. Nordungarn, das zwischen der GroBen Tiefebene und der tschechoslowakischen Grenze liegt, ist die gröBtenteils von Bergen und Tálern bedeckte, am höchsten gelegene Landschaft Ungarns. Das Donauknie liegt am Schnittpunkt der drei groBen Landschaftsgebiete und bildet trotz seiner vielen Gesichter eine geschlossene Einheit. HYDROGRAPHIE Ungarn gehört zum Einzugsgebiet der Donau, des zweitlángsten Flusses Europas (2900 km). Die 417 km lange ungarische Strecke ist durchweg schiffbar. (140 km bilden die natürliche Grenze zwischen Ungarn und der LSSR.) Die 579 km lange ungarische Strecke der TheiB ist überwiegend schiffbar. Der gröBte See des Landes und zugleich Mittel- und Westeuropas ist der Balaton (Plattensee, 596 km2). Dieses „Ungarische Meer" ist 77 km lang und im Durchschnitt 5 km breit, die schmalste Stelle befindet sich zwischen Tihany und Szántód (1,5 km). Die maximale Breite beláuft sich auf 14 km. Durchschnittlich ist der Balaton 2-3 m tief, die tiefste Stelle miBt 12,4 m. Ein anderes gröBeres Gewásser ist der Velence-See (27 km2), zwischen der Hauptstadt und dem Balaton gelegen. Ungarn ist sehr reich an Mineral- und Heilquellen. Heute sind etwa 500 Quellen registriert, obwohl man noch immer nicht von einer vollstándigen Ausnutzung und Freilegung reden kann. KLÍMA Es ist gemáBigt kontinental. Da hier sowohl die ausgeglichenen ozeanischen als auch die linden mediterranen Luftströme einwirken, ist das Klima eher veránderlich als extrem kontinental. Temperaturen von über 30 °C kommen zwar im Juli oder August vor, sie dauern aber im allgemeinen nicht lánger als ein bis zwei Tage. Die mittlere Temperatur betrágt in diesen Monaten 20 bis 21 °C. Der kálteste Monat ist der Januar, im allgemeinen mit 0 bis -1 °C. Ungarn ist niederschlagsarm. Die